Nachdem die Sammelleidenschaft bekannt geworden war, erhielt sie auch aus Nachlässen älterere Sterbebilder.
Die ältesten stammen aus den Jahren 1886, 1894 und 1896. Das von 1886 wurde zum Andenken an ein sechsjähriges Mädchen namens Maria Christina Fischer per Hand geschrieben.
Anhand der Papierqualität und der Aufdrucke ist auch zu sehen, ob es sich um gute oder schlechte Jahre gehandelt hat. So sind z.B. die Bilder aus den Kriegsjahren teilweise dünn wie Zeitungspapier. Danach wurde wieder stabileres Material verwendet und es wurden auch doppelseitige und bunte Bilder gedruckt.
Was bei den Aufdrucken der heutigen Bildchen nicht mehr üblich ist, sind Angaben über Geburtsort und Berufe.
Da gibt es Bezeichnungen wie Schmiedemeister, Feldgeschworener, pensionierter Förster, Privatier, früherer Bäckermeister, Sägewerkbesitzer, Bundesbahnoberlademeister a.D., Feldzugsteilnehmer von 1870/71 usw.
Bei den Frauen ist zu finden: Hebamme, Briefträgers-witwe, Bäckermeisterswitwe usw.
Beim Sortieren nach Namen konnten sogar ganze Familienstammbäume zusammengestellt werden.
Marianne Riedel ist inzwischen dazu übergegangen, die Grabsteine zu fotografieren und diese ihren Sterbebildern zuzuordnen und, wenn vorhanden, auch die Todesanzeigen aufzubewahren.
Hier ein Beispiel anhand von Familie Fischer auf dem Friedhof in Hafenlohr.
(Beim Überfahren vergrößert sich die Ansicht)
Auch hat sie noch eine Mappe mit prominenten Personen (z.B. Franz-Josef Strauss) und Soldaten, sowie Priestern, Bischöfen und Päpsten angelegt. Zu Letzteren sammelt sie auch die Primiz- und Jubiläumsbildchen.
Inszwischen ist die Sammlung auf etwa 1500 Stück angewachsen.
Marianne Riedel sammelt zwar privat, möchte aber alles einmal der Gemeinde überlassen.
Sie hofft sehr, dass ihr auch weiterhin Sterbebildchen für die Archivierung zur Verfügung gestellt werden.
Marianne Riedel sammelt mit Leidenschaft Sterbebilder
Es fing damit an, dass sie bei jeder Beerdigung, an der sie teilnahm, zum Andenken an die Verstorbenen ein Sterbebildchen mit nach Hause nahm.
Irgendwann passten sie nicht mehr in das Gebetbuch und sie kamen in eine Schublade.
Eines Tages sah sie bei der Soldaten- und Bürerkameradschaft eine Mappe mit Sterbebildern von Vereinsmitgliedern.
Das brachte sie auf die Idee, die vielen Bildchen in ihrer Schublade einmal zu sortieren und auch in einer Mappe aufzuheben.
Andenken- und Fleißbildchen
Von Josef Ruppert aus Regensburg, ehemals aus Hafenlohr, wurde im April 2021 Marianne Riedel
eine Schachtel mit Andenken- und Fleißbildchen überlassen.
Es waren etwa 250 Stück, die sie feinsäuberlich sortiert und archiviert hat.
1905 wurde zweimal die Aufnahme als Mitglied in der St. Benediktus-Missionsgenossenschaft zu
St. Ottilien in Oberbayern von Maria Baumann und Philomena Baumann bestätigt.